Montag, 29. April 2013
Moin,

bin seit heute Morgen auf einem übertriebenen Produktivitäts-Trip.
Hab heute echt viel Kram gemacht. Zum Beispiel meine Mathematik-Hausaufgaben.
Da dachte ich mir ich nehm den Blogeintrag heute auch noch mit, dann kann ich einigermaßen zufrieden schlafen.
Kann ich nicht, oder doch? Werde ich schon sehen und spüren.

So von was erzähle ich euch jetzt?
Am besten davon:

Ich hatte neulich mal wieder ein fiktives Gespräch mit meinem Vater.
Ich hab ihm Sachen erzählt, das will er immer. Immerzu will er, dass ich ihm aus meinem spannenden Leben erzähle.
Jedenfalls war er irgendwie ein wenig traurig oder enttäuscht, vielleicht auch wütend über mich.
Und dann hab ich ihm gesagt: Hey, alter Mann, in meinem Leben läuft vielleicht nicht Alles so die perfekten Bahnen, aber wenn ich mir deine Probleme anschaue … .

Leider war die Vorstellung dann zu Ende. Weiter reicht meine Fantasie nicht. Alles was danach kommt ist zu unrealistisch um fiktiv zu sein. Nichteinmal mehr dazu reicht es aus.
Jedenfalls hat es mich am Wochenende beflügelt.
Weshalb ich direkt mal was tolles machen werde. Seht ihr dann.
Hab ja neulich schon erzählt ich müsste mir die tollen Sachen immer ganz dolle einplanen. Hab ich gemacht, hab morgen mehrere Stunden zeit dafür. Kamera ist aufgeladen, Notizblock rausgesucht. Kann also losgehen.


Irgendwas muss heute noch raus.
Hab' heute Laminierfolien gekauft. 25 Stück kosten 6,25 € . Soweit so gut. Das ungewöhnliche ist:
100 Stück kosten gerade einmal 11,35 €. Nicht einmal das Doppelte, obwohl viermal soviele drinne sind. Diese Preispolitik muss mal Einer verstehen. Jedenfalls hab ich jetzt 100 Laminierfolien. Irgendwas schönes wird Mensch daraus ja wohl nioch basteln können.



Freitag, 26. April 2013
Kennt ihr des?
Wenn ihr so richtig keine Zeit für irgendwas schönes habt?
Ich jedenfalls. Deswegen auch so früh und so kurz.

'Nen Bekannter vom Bekannten hat immer gesagt:

Ein 'Wie auch immer' am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen.

Ob Mensch Das so yolo-like sehen kann, bezweifle ich einfach mal. Aber das hat mich früher nie interessiert. Das hörte sich irgendwie schön an. Über mehr hab ich damals nicht nachgedacht.



Dienstag, 23. April 2013
Schnell, schnell, ab aufs Dach!
Wenn ich gleich rausgehe, auf mein Dach, kann ich inzwischen schon ungefähr abschätzen, wen ich dort heute sehen werde. Es ist kurz vor Neun.
Um kurz vor Neun gibt es immer diesen Typen in meinem Alter etwa, der mit seinem kleinen Hund geht. Also der Hund ist zwar ausgewachsen, aber halt von kleinem Wuchs.
Dann gibt es noch diesen Typen, der von seinem Training zurückkommt. Was er genau macht, weiß ich nicht, seh' ihn ja nur. Um kurz nach Neun gibt es diese etwas ältere Frau, die immer mit ihrem kleinen silbernen Auto nach Hause kommt. Das ist meine Nachbarin. Die fährt auch morgens ganz früh los. Das ist zwar nicht jeden Tag so, aber es lässt sich schon von einer gewissen Regelmäßigkeit sprechen.

Und darum soll es heute gehen. Regelmäßigkeit.
Ich verbinde Regelmäßigkeit immer mit Ritualen, die am Tag so stattfinden. Das ganze beginnt eigentlich immer zwischen fünf und sechs Uhr. Dort werde ich in der Regel wach. Kurioserweise am Wochenende noch früher. Dann bleibe aber immernoch liegen. Surfe im Netz, bin auf YouTube und anderen Videoportalen, lese Blogs. Jeden Tag. Um etwa zehn vor sieben stehe ich auf. Und Das jeden Tag. Ziemlich gewohnheitsmäßig. Erst ab dann unterscheidet sich mein Tagesablauf immens.
Alles davor gehört zu mienem Morgenritus, der Wach-werd-Routine.
Abends ist es im Übrigen genau umgekehrt. Nur mit einer Ergänzung. Bevor ich ins Bett gehe steig ich nochmal aufs Dach. War ich heute noch nicht. Steht also noch an. Bin noch nicht fertig mit meinen Abendritualen.

Meine Tagesrituale hab ich aber schon abgeschlossen. Frühstücken, zwei Scheiben Roggenbrot, selbstgebacken mit Marmelade oder Avocado, oder halt das was gerade veganes im Haus ist.
Und dann kommen meine Pflichten und Aufgaben. Die variieren. Wenn ich freie Zeit habe verbringe ich diese sinnlos am Computer. War heute besonders schön, liegt an bestimmten Personen. Das zu erwähnen muss drin sein.
Übrigens: Wenn ich mir Zeit für meine kreativen Beschäftigungen nehme, zum Beispiel das Wäscheklammer-Projekt (ich verweise nochmal auf den Spendenaufruf), dann sind das für mich keine Freizeitbeschäftigungen mehr. Ich plane sie fest ein. Sie sind nicht mehr spontan, sondern vorbereitet und festgelegt. Es ist mehr zu einer schönen Aufgabe geworden.
Genauso, wenn ich Sonntags den Tatort schaue. Ist inzwischen mehr Pflicht, als Abendberieselung.
(Kuckt ihr den eigentlich auch? Wie fandet ihr den Letzten?)

Das sind alles solche Entwicklungen. Ich weis garnicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Aber ich sehe es momentan sehr kritisch. Es gefällt mir nicht. Und wenn ich dann Abends da sitze und den Menschen zuschaue, wie sie ihre Aufgaben erfüllen, wie sie ihre Häufchen und Haufen wegschaufeln, wie sie ihr Leben ab arbeiten, dann habe ich Angst. Ich möchte nicht auch so enden.
Aber vielleicht laufe ich genau in die falsche Richtung. Bloggen anzufangen ist auch nur ein Häufchen, eine Bürde, eine Pflicht und vielleicht sogar eine Qual. Wieder eine Sache die ansteht. Die gepflegt werden muss.
Ist Das so schön? Lebe ich in einer Illusion meiner selbst?
Wird Zeit darüber nachzudenken. Ab aufs Dach!