Sonntag, 21. April 2013
Hier, was Neues!
Moin Leute,
ich saß vorhin mal wieder auf dem Dach.
Tat echt gut, sollte ich öfter machen. Wurde zwar ziemlich kalt und frostig frisch, aber
entweder Mensch hat Eier aus Stahl oder Mensch hat sie nicht.

Oben fiel mir auf, wie schön doch die Skyline meiner kleinen Stadt ist. Wunderschön dieses Wohngebiet. Dieser Übergang von den Häusern in den Himmel. Und die Menschen die ich unten auf der Straße sehe. Wie sie schreien, schleichen, stolpern. Desto länger Ich dort sitze, umso später wird es und so siehst du zu späterer Stunde auch immer andere Menschen. Am frühen Abend tragen sie noch ihre Einkäufe nach Hause. In großen ALDI-Tüten (ALDI-Nord im Übrigen, damit könnt ihr mich ja schon etwas lokalisieren). Wenn es später ist, sind die Kinder von den Straßen verschwunden. Auf die Kinder folgen die Halbstarken (Zu dennen ich im Übrigen auch gehöre, damit könnt ihr mich schonmal in eine Generation einordnen).
Einordnen ist klasse. In Schubladen werden auch Sachen eingeordnet. Daraus ergibt sich dann das sogenannte Schubladendenken (diese Überleitung...). Und auf die Halbstarken, die zu ihren Partys und Freunden pilgern, voller Sehnsüchte und Erwartungen an den Abend, folgen mehrere Schubladen. Zum Einen sind da die Menschen, die einfach nochmal einen Spaziergang machen.
Dann wären da diejenigen, die nach vier Überstunden überarbeitet und überanstrengt nach Hause kommen. Vielleicht sogar zu ihrer geliebten Familie. Doch es ist schon so spät. Dass die Kinder, sofern sie nicht zu den Halbstarken gehören, schon schlafen. Das ist die traurigste Schublade, schnell wieder schließen. Dann gibt es da noch die meist jungen Menschen, die zu früh von der Party heimkommen, weil es ein Reinfall war, oder weil es sich dabei um Menschen handelt bei denen die Feierlichkeit um halb zehn zu Ende ist. Hoffentlich trifft nicht letzteres zu, viel schöner ist es doch sich vorzustellen, dass die Menschen gerade ein Date hatten und nun davon zurückkehren. Schließlich handelt es ja immer um das Erste und beim Ersten geht Mensch nicht mit zu fremden. Schließlich gehen wir es doch alle langsam an. Wie es sich gehört.
Nun gut, danach ist es erstmal lange Zeit ruhig. Du erblickst Katzen und Kater, spürst den Wind, besonders auf dem Dach, und hörst wie der Ein oder Andere Rollladen heruntergelassen wird.
Und dann beginnt es, die schönste Zeit. Die Party-Gänger kommen wieder. Wer gut beobachtet kann sicherlich anfangen Buch zu führen, wer wann losgeht und wann wieder zu Hause ankommt.
Daraus ließe sich die durchschnittsliche Dauer einer Nachtveranstaltung für meinen Stadtteil berechnen.
Gleich notieren, wird mein nächstes Projekt!

Ach, eines hab ich ja ganz vergessen zu erwähnen, vielleicht habt ihr ja auch die Abendluft draußem genossen und euch ist der Mond aufgefallen, mit ist er jedenfalls aufgefallen.
Er war auffällig hell und grell. Wirklich auffällig. Darauf ist mir aufgefallen, dass ich schon am ganzen Körper zittere. Mit ist eingefallen, dass ich jetzt doch wieder durch das Dachfenster steigen sollte. Doch ich gönnte mir noch fünf Minuten.

Und jede Hauswand wurde vom Mond angestrahlt.
Und so schien er auch auf mich. Wie ich dort saß, barfuß, erschöpft vom Tag.

Was ich euch eigentlich erzählen wollte. Ich erwarte schon den ganzen Tag einen Anruf.
Es ist jetzt 23:43, ich bin schon wieder eine Weile drinnen. Doch kein Anruf ist da.
Irgendwie enttäuschend. Aber, ich kenne ja Dinge, von denen ihr garnichts wisst.
Und das ist auch gut so.